18.03.2016 • News

„Sepsis-Gipfel“ in Jena: Vertreter der Vereinten Nationen, WHO, Gesundheitsbehörden, Experten und Betroffene im Dialog

Wollen den Kampf gegen Sepsis auch auf globaler Ebene ausbauen: (v.l.) Prof....
Wollen den Kampf gegen Sepsis auch auf globaler Ebene ausbauen: (v.l.) Prof. Dr. Konrad Reinhart (UKJ), Prof. Nakoko Shindo (WHO), Achim Steiner, Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und Prof. Dr. Lothar Wieler, Präsident des RKI

Der Kampf gegen Sepsis soll zukünftig weltweit intensiviert werden: Dazu zählen u.a. Aufklärung, Prävention und Schulungsmaßnahmen für medizinisches Personal. Spitzenvertreter der Vereinten Nationen (UN), der Weltgesundheitsorganisation WHO, des Robert-Koch-Institutes und internationale Sepsis-Experten diskutierten am 10. und 11. März darüber in Jena . Den Eröffnungsvortrag zum Leopoldina-Symposium „Sepsis – Herausforderungen für Wissenschaft, Politik und Gesellschaft“ hielt Achim Steiner, Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen.

Der Jenaer Sepsisspezialist Prof. Dr. Konrad Reinhart, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Jena (UKJ) und Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, zählt zu den Organisatoren der Tagung. Er ist überzeugt: „Dieses Symposium ist ein wichtiger Beitrag, um den Kampf gegen die Sepsis auch auf globaler Ebene voranzutreiben und bestehende Initiativen enger zu vernetzen. In Entwicklungsländern gehen 60 bis 80% aller infektionsbedingten Todesfälle auf eine Sepsis zurück. Und auch in den industriell entwickelten Ländern verursacht Sepsis mehr Todesfälle als Brustkrebs, Prostatakrebs und AIDS/HIV zusammen.“ Auch daher wertet Prof. Reinhart es als einen großen Erfolg, dass nun geplant ist, Maßnahmen zum Kampf gegen Sepsis zum Gegenstand einer Beschlussvorlage bei der WHO zu machen: „Das Jenaer Symposium ist ein Meilenstein, die 194 Mitgliedsländer der Vereinten Nationen hinter diesem Ziel zu vereinen.“ Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe ist Schirmherr der Veranstaltung in Jena.

Die bestehenden Sepsisstrategien in Deutschland wurden beim Symposium u.a. von Prof. Dr. Lothar H. Wieler, Präsident des Robert-Koch-Institutes (RKI) vorgestellt, das Vorgehen der Weltgesundheitsorganisation erläuterte Prof. Nakoko Shindo vom „Pandemic and Epidemic Department“ der WHO.

In der aktuellen Ausgabe des Deutschen Ärzteblatts (Jg. 113, Heft 10) ist eine Arbeit veröffentlicht, die unter der Verantwortung von Prof. Reinhart von einem Autorenteam auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes zur Häufigkeit und Sterblichkeit der Sepsis in Deutschland erstellt wurde. Fazit: 2013 erkrankten ca. 280.000 Menschen an einer Sepsis, davon verstarben 68.000 Menschen an oder mit einer Sepsis.

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