Wirbelsäulen-OP: Kleiner Schnitt, schnellere Heilung
Das Bergmannsheil setzt neues Endoskopiesystem in der Neurochirurgie ein.


Ein Schnitt von wenigen Millimetern genügt, um komplexe Operationen an der Wirbelsäule ausführen zu können: Das funktioniert dank eines hochmodernen Endoskopiesystems, das jetzt im BG Universitätsklinikum Bergmannsheil im Einsatz ist. Es erlaubt hochpräzises Arbeiten, verkürzt die Wundheilung und den Krankenhausaufenthalt. Auch mögliche Folgerisiken der Operation können so verringert werden.
Die Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie hat das neue System vor wenigen Wochen in Betrieb genommen und bereits die ersten Patienten erfolgreich auf diese Weise operiert. Bei diesem Verfahren führt der Operateur über einen winzigen Hautschnitt ein dünnes Röhrchen mit Kamera und Lichtquelle in den Zielbereich ein. Das Bild aus dem Inneren wird live auf einen Monitor übertragen, sodass der Operateur genau sieht, wo er arbeitet. Über einen separaten Kanal im Endoskop lassen sich feine Instrumente einführen, um krankhaftes Gewebe oder einen Bandscheibenvorfall gezielt zu entfernen. Ein integriertes Spül- und Absaugsystem sorgt dafür, dass das Sichtfeld jederzeit sauber bleibt.
Verkürzte Wundheilung, weniger Folgeprobleme
So kann der Eingriff besonders schonend durchgeführt werden, da Nerven und umgebendes Gewebe weitgehend unberührt bleiben. Das senkt das Risiko von Wundheilungsstörungen und verkürzt den Heilungsprozess gegenüber herkömmlichen OP-Verfahren. „Das neue Endoskopiesystem ist eine hervorragende Ergänzung unseres minimal-invasiven therapeutischen Spektrums“, erklärt Prof. Dr. Ramón Martínez-Olivera.
Beim alternativen mikrochirurgischen Operationsverfahren ist ein etwas größerer Schnitt von wenigen Zentimetern erforderlich. Bei dem Eingriff blickt der Chirurg mit einem OP-Mikroskop direkt in das Operationsgebiet. „In manchen Situationen ist die größere Handlungsfreiheit der Mikrochirurgie gegenüber der endoskopischen Methode im Vorteil, deshalb muss immer die individuelle Krankheitssituation betrachtet werden“, so Prof. Martínez-Olivera.
„So können wir jedem Patienten das Behandlungsverfahren anbieten, das für ihn am besten geeignet ist.“ Derzeit wird es im Bergmannsheil vor allem für Bandscheibenoperationen und Spinalkanalstenosen verwendet. Die Anschaffungskosten für das neue System beliefen sich auf rund 130.000 Euro.
Anbieter

Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil gGmbHBürkle-de-la-Camp Platz 1
44789 Bochum
Deutschland
Meist gelesen

Zertifiziertes Lungenemphysemzentrum
Die DRK Kliniken Berlin Mitte wurden als eines der ersten Krankenhäuser in Deutschland mit dem Zertifikat als Interventionelles Chirurgisches Lungenemphysemzentrum (ICLEZ) ausgezeichnet.

Neuer Direktor der LWL-Klinik Herten
Dr. Ralf Hanswillemenke wurde als Nachfolger von Dr. Johannes Albers gewählt.

Prof. Markus Fendt übernimmt Präsidentschaft der International Behavioral Neuroscience Society
Der Magdeburger Neurowissenschaftler Prof. Markus Fendt vertritt künftig über 40 Nationen in der Verhaltensneurowissenschaft.

Stabwechsel in der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Prof. Dr. med. Steffen Roßlenbroich folgt am Marienhospital Osnabrück auf Prof. Dr. med. Uwe Joosten

Zentralklinik Bad Berka: Stroke Unit ausgezeichnet
Die Spezialstation für Schlaganfallpatienten der Zentralklinik Bad Berka, die Stroke Unit, ist erneut zertifiziert worden. Die vier Betten-Station für die Akutbehandlung, Diagnostik und frühestmögliche Rehabilitation von Schlaganfallpatienten erhielt die Auszeichnung durch die Zertifizierungsgesellschaft InterCert.








