Kooperation zwischen DGOOC und DGU


Kooperation zwischen DGOOC und DGU. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) und die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) setzen bekanntermaßen auf Kooperation: Fusion der beiden Gesellschaften bis 2010, gemeinsame Vertretung schon ab Sommer nächsten Jahres. Positionierung gegenüber Politik und Versicherungssystem steht schon jetzt auf der gemeinsamen Agenda.
„Eine wissenschaftliche Heimat für den Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie“ möchte man in Zukunft bieten, verdeutlicht Prof. Dr. Joachim Grifka, Präsident der DGOOC und Sprecher der „Union Orthopädie-Unfallchirurgie“ und stellt mit Prof. Dr. Axel Ekkernkamp, Präsident der DGU, ein gemeinsames Projekt der beiden Gesellschaften vor: Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen von Knochen und Gelenken, ein Zehn- Punkte-Programm zur Zukunftssicherung. Hierin sind Forderungen an Politik, Universitäten und Krankenkassen formuliert, die nach Meinung der beiden Gesellschaften dringend umgesetzt werden müssen.
Von diffus bis konkret
Dabei reicht der Vorschlagskatalog von eher diffus bis sehr konkret. Beispielsweise wird eine „gezielte Untersuchung beim Wechsel von der Grundschule zur weiterführenden Schule“ als erforderlich erachtet, „um präpubertär Veränderungen zu erkennen“. Des Weiteren solle die knochen- und gelenkgerechte Erziehung frühzeitig bei Kindern ansetzen. Eine „konkrete Verbesserung der Unfallverhütung“ ist eine weitere Forderung. Diese solle in „enger Kooperation mit der Bundesregierung, der deutschen gesetzlichen Unfallversicherung und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat“ stattfinden. Was sich hierunter jedoch subsumieren könnte, bleibt offen. Beispielsweise wird die denkbare Forderung nach einem – an den europäischen Nachbarn orientierten – Tempolimit auf Autobahnen nicht genannt.
Weitere Forderungen der Union
Verringerung von Krankenhäusern und Notarzt-Standorten, Kürzung der Mittel und und und. Die Liste der Problematiken ist sicher lang. Hierzu fordert die Union ganz klar eine Stärkung des Rettungswesens – und stellt so den Verletzten in den Fokus. Daneben plädieren die Gesellschaften für den Aufbau eines flächendeckenden Traumanetzwerkes sowie der Ausweisung von Traumazentren in einer Größenordnung 1:1 Mio. Einwohner. Das hieße, dass mittelfristig 80 Zentren darauf vorbereitet wären, schwerstverletzte Patienten nach Unfällen jedweder Art versorgen zu können. Ein Manko sieht Prof. Grifka auch in der Ausbildung zum Arzt: „Im Curriculum für die Ausbildung zum Arzt ist in einem ersten Schritt eine Verdopplung des Stundenkontingents erforderlich, um das Basiswissen der alltäglichen Praxis sicherzustellen.“
Prof. Ekkernkampf führt aus, dass durch die Neuformulierung der Orthopädie und Unfallchirurgie als neues Fachgebiet und der Überklammerung durch eine gemeinsame Fachgesellschaft den drängenden Fragen der Zukunft Tribut gezollt sei.
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