20.07.2017 • Top-Themen

Unterstützung statt Vorwürfe gefordert

Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der DKG
Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der DKG

Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum, meint, anläßlich des Barmer-Krankenhausreports 2017, dass die demographische Entwicklung die Kliniken bei der Versorgung älterer Patienten vor große Herausforderungen stellt.

Mehr als 2 Millionen der Patienten sind älter als 80 Jahre. Dies zeige, dass die wohnortnahe Versorgung dieser Menschen dringend gewährleistet sein muss. Denn der soziale Kontakt und der Besuch durch Familien seien wichtig für die Genesung. Der Report verweise darauf, dass das Durchschnittsalter der untersuchten Patienten bei 84 liegt. Diese Patientengruppe benötige gerade bei der Wundheilung den besonderen Hintergrund des Krankenhauses, den die Rehaeinrichtungen nicht immer vollständig anbieten können.

Nichts desto trotz sei die schnelle und lückenlose Weiterleitung der Patienten an den Rehabereich von zentraler Bedeutung. Wer über regionale Unterschiede und die damit verbundene Unterstellung finanzieller Vorteilsnahme seitens der Kliniken spekuliere, bewege sich argumentativ auf sehr dünnem Eis, so Baum. "Die regionalen Unterschiede zeigen wieder einmal ganz klar, dass die Medizin nicht so eindeutig ist, wie es Krankenkassenverwaltungen gerne hätten", unterstreicht Baum. Die Situation der Menschen in ländlichen Regionen wie dem Bayerischen Wald ist nun einmal eine andere als in einer Großstadt wie Hamburg sowohl was das Angebot an Reha-Angeboten als auch an die Einbindung in familiäre Strukturen betrifft.

"Zudem ist die Ausweisung der geriatrischen Fachabteilungen natürlich in verschiedenen Ländern unterschiedlich und der Aufbau der geriatrischen Versorgung auch noch in Gange", so Baum. Die Forderung der Barmer nach mehr Prävention sei auch aus Sicht der DKG durchaus richtig. Seitens der Krankenkassen böte sich noch erheblicher Verbesserungsbedarf an, beispielsweise wenn es darum geht, Hüftprotektoren flächendeckend zu bezahlen. Statt wenig hilfreicher Vorwürfe bräuchten die Krankenhäuser die Unterstützung der Krankenkassen und eine entsprechende Finanzierung, um der Versorgung hochbetagter, oft multimorbider und dementer Patienten, künftig noch besser gerecht werden zu können.

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